Am 24. Oktober 2021 durfte ich an der Buchvernissage von Franziska Schutzbachs Buch „Die Erschöpfung der Frauen“ mit dabei sein.
Franziska und ich haben uns im Rahmen des Feministischen Salons kennengelernt. Während den Gesprächen rund um den Salon unterhielten wir uns über Körperscham und besonders Dickenfeindlichkeit.
Diese Inhalte haben einen Platz im Buch gefunden und ich durfte einen O-Ton dafür verfassen und an der Buchvernissage vorlesen.
Mit diesen tollen Aktivist:innen auf dieser Bühne zu sitzen, mit diesem fantastischen Buch in der Hand war unbeschreiblich berührend. Es bedeutet mir sehr viel, dass dicke Frauen im Buch sichtbar und klar benannt sind.
In der Einleitung steht:
„Dieses Buch handelt von der Erschöpfung der Frauen. Nicht der Frauen, sondern von der Erschöpfung unterschiedlicher Frauen. Denn ob als Mütter oder als Mädchen, ob als Schwarze oder weiße Frauen, als Migrantin, trans Frau, als dicke oder lesbische Frau, ob im Pflegeberuf oder als Unternehmerin – Verausgabung und
Verfügbarkeitsansprüche haben unterschiedliche Ausmaße und unterschiedliche Ursachen. Und auch das Aufbegehren gegen die verschiedenen Erfahrungen der Erschöpfung ist unterschiedlich.“
Meine Arbeit basiert auf meinen Vorkämpfer:innen und ich freue mich so sehr, dass ein kleiner Teil des Fat Liberation Manifest in einem Schweizer Bestseller zu lesen sind. Das Kapitel endet mit den Worten:
„Nicht zuletzt zeigen diese Bewegungen, wie Antidiskriminierungskämpfe bereits in den 1970er-Jahren intersektional zusammengeführt wurden, im Fat Liberation Manifest heißt es: «Wir verstehen unseren Kampf als verbündet mit den Kämpfen anderer unterdrückter Gruppen, gegen Klassismus, Rassismus, Sexismus, Altersdiskriminierung, finanzielle Ausbeutung, Imperialismus und dergleichen.»“
Danke Franziska Schatzbach für dieses tolle Buch und die Möglichkeit ein kleiner Teil davon zu sein!
Kleines Buch Review
Am 1. Oktober erscheint das Buch „Die Erschöpfung der Frauen“ von Franziska Schutzbach.
Ich habe das Buch bereits vor der Veröffentlichung erhalten und gerade fertig gelesen (ich bin mit einem O-Ton zum Thema Fatshaming und Gewichtstigmatisierung im Buch).
Die Eindrücke aus dem Buch sind noch ganz frisch und ich möchte mit euch meine ersten Eindrücke teilen:
Das Buch holt mich ab. Ich fühle mich gesehen und wertgeschätzt als dicke Frau, Feministin, Mutter und Aktivistin mit meiner Erschöpfung. Ich fühle mich weniger alleine und falsch, denn ich erkenne, dass auch andere Frauen und Expert:innen das Gefühl von „Nicht Genug“ kennen. Das Buch erweitert meine Perspektive und hilft mir komplexe Dinge die mich schon lange beschäftigen, besser einzuordnen.
Das Buch ist nicht für die individuelle Selbstoptimierung gedacht, sondern denkt weiter für einen gesellschaftlichen Wandel. Ich habe den letzten Teil des Buch bewusst in meinen Ferien gelesen auf dem Sofa und Liegestuhl. Denn die Erschöpfung der Frauen – meine Erschöpfung – ist politisch und es ist Zeit für einen Wandel (Ich bin mir bewusst, dass Ferien in der Schweiz auf dem Liegestuhl ein Privileg ist!).
Das Buch wird mein Begleiter werden, zu Diskussionen und zum weiter denken anregen und das Buch will auch wieder gelesen werden. Dies hier ist kein abschliessendes Review, sondern eine Einladung an euch das Buch zu lesen, mit zu diskutieren und Teil zu sein einer Care-Revolution!
Ich nehme mir ganz persönlich vor mehr Beziehungen zu Aktivist:innen / Feminist:innen zu pflegen und über meine Erschöpfung und Einsamkeit reden.
Danke Franziska für dieses Buch, danke, dass „dicke Frauen“ mit genannt werden!
Ps: Wir werden das Buch im nächsten Februar im Body Respect Schweiz Buch Club diskutieren.